Ist es ein VW Westfalia?

Verstehe einer die Verkaufspolitik von VW. Überall wo ich hinkomme ist der Bus der Star. Was ist schon ein NL 400 000 Euro Bliss Expeditionsmobil (Bild im Jasper) gegen meinen T5. Viele erinnerten sich an ihre Jugendzeit und ihren eigenen Bus. Wir hatten auch mal einen Mitte der 70er Jahre. Unsere Hochzeitsreise nach Florida haben wir in einem T2 unternommen. Mit 50 PS die Berge hochgeschlichen, aber verläßlich war er und hat uns nie im Stich gelassen.

Spätestens bei der Frage, welches Baujahr er ist, löst Bulli erstaunen aus. „2012, ich wußte garnicht, daß die noch gebaut werden“ oder „es ist schon ewig her, daß ich einen neueren VW Bus gesehen habe“.

VW hat die T5 Serie nie in die USA oder nach Kanada exportiert, obwohl mittlerweile viele VWs in Kanada auf der Strasse zu sehen sind. Das sind aber Jettas, Golfs und Passats, kein Bus, kein Transporter. Dabei ist der Markt durchaus da, wie Daimler mit seinem Sprinter vormacht.

„My old Hippie Van“, erklären die Besitzer der vielen liebevoll restaurierten T2 und T3 Busse unterwegs, wenn ich vor Begeisterung die alten Bullis bewundere und erzählen ihre Geschichte geben Hinweise auf VW Treffen oder Bus-Vereine zu Hause und natürlich müsse ich sie mit meinem Bus unbedingt besuchen kommen, wenn ich in die Gegend komme.

Die Zuneigung zum Bus ist aber nicht nur nostalgisch. Auch junge Leute kommen schnell auf Sancho Panzer zu sprechen. „I love your Bus“ sagen viele der jugendlichen Ranger in den Nationalparks. Er sei so praktisch und knuffig. Und Allrad „oh what a fency car“.

Auf jeden Fall ist Sancho Panzer ein Kommunikationsgenie in Nordamerika. Ich muß nur aufpassen, daß er nicht beginnt, Autogramme zu geben. Schließlich mache ich mir Sorgen um sein Selbstbewußtsein, wenn er Ende des Jahres zurückkommt nach Deutschland und nicht mehr der Star ist.