Hier wächst das Salz

Geständnisse auf der Ile de Re

Die Ile de Re nördlich von La Rochelle ist anders als das übrige Frankreich, flach wie Holland, voller gut beschilderter Fahrradwege, Salzsalinen neben Weingärten und kleine weiße Dörfer mit grünen Türen und Fensterläden.

Der richtige Ort um einen absolut anderen Krimi zu lesen.

Kanae Minatos „Geständnisse“

ist ein vertrackter moderner Krimi aus Japan, der oft unerwartet die Richtung wechselt und voller böser Psychologie steckt.

Die alleinerziehende Lehrerin Moriguchi kündigt ihre Stelle an der Schule. Zum Abschied erteilt sie ihrer Klasse eine folgenschwere Lektion. Sie offenbart ihr, dass ihre kleine Tochter vor wenigen Wochen nicht im Swimmingpool verunglückte, sondern von zwei Schülern der Klasse umgebracht wurde. Ohne die Namen zu nennen, entlässt sie die Klasse. Nur den Hinweis, die Schulmilch der beiden Schüler mit AIDs verseucht zu haben, lässt sie noch fallen.

Der weitere Verlauf wird aus vier unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Immer wieder wechselt die Geschichte abrupt die Richtung bis am Ende das gesamte Drama des Todes, die ausgelöste Gruppendynamik und die perfide Rache der Lehrerin entrollt ist.

Urteil: Sensationell dichtes Buch mit dramatischen Wendungen und beklemmender Psychologie.