Die schönsten Burgberge des Alentejo

 

Da in der Serie ein noch dümmlicherer Bericht über die Bergfestungen im Alentejo stand (Erkenntnisgewinn: es gibt viele Festungen auf den Bergkuppen über der Ebene. (Kommentar von mir: Das sieht man schon von den Autobahnen)) hier nun meine Hitparade der wirklich besuchten und besuchenswerten

1.      Estremoz: Vollständig erhaltene befestigte Unterstadt mit klassischer ummauerter innerer Burgfeste. An einer Flanke des Berges dann die teilweise befestigte neuere Unterstadt mit riesigen Appellhof-Platz, Renaissance Palästen und lebendigen Gassen. Obwohl direkt an der Autobahn Badajoz (Spanien) – Lissabon gelegen ein entspanntes untouristisches Kleinstadtidyll.

2.      Portel: Nicht alles so systematisch ummauert wie in Estremoz. Kleine Gassen, die sich den Hang hochziehen und plötzlich steht man vor der Burg, die nur noch die Mauern hat. Innen ist nichts. Und auf der Rückseite kleine Schrebergärten.

3.      Evoramonte: Kleines unspektakuläres Dorf, ein langer, steiler aber beschaulicher Weg hinauf zur Festung mit herrlichen Blicken in die Ebene, in der Festung das alte Dorf und mitten drin die quadratische Burg mit mächtigen Rundtürmen an jeder Ecke (geschlossen). Evoramonte ist so unspektakulär, daß es noch nicht einmal als Burg in Reiseführern erwähnt wird oder nur in einem Nebensatz, „ in Sichtweite von… Estremos“ oder „…von Evora“.

4.      Evora ist eigentlich kein Burgberg, sondern ein richtiges Städtchen auf einer Anhöhe in der Ebene. Von der Aufnahme in die Weltkulturebeliste sollten man sich nicht abschrecken lassen. Evora ist als ummauertes Ensemble mit kleinen Gässchen, und einer winzigen Fußgängerzone schön. Es läßt sich gut darin herumbummeln ohne daß man den Eindruck eines Museumsstädtchens oder eines mittelalterlichen Disneylands hat. Auf der Spitze des Berges steht statt einer Burg die Ruinen eines römischen Tempels. Herrliche Aussicht über die Ebene von dort oben. Mich hat beim Blick von da oben besonders die lange viaduktartige Wasserleitung imponiert (Aqueduto de Prata), die sich durch die Ebene schlängelt und dann einfach über die Stadtmauer gelegt wurde. Wahrscheinlich eine spätmittelalterliche oder frühneuzeitliche Bausünde. Die Leitung ist den römische Wasserleitungen (Aquädukte) nachempfunden.

5.      Monsaraz: Gilt nach der portugiesischen Fremdenverkehrswerbung als schönstes Burgdorf des Alentejos. Ja die Mauern sind schön restauriert, es gibt genügend Parkplätze für die Besucher, die sich von der Werbung inspirieren lassen. Das Dorf im Inneren ist schön herausgeputzt. An vielen Ecken gibt es Souvenierläden. Vielleicht war ich von den anderen Dörfern und Städtchen schon voreingenommen, die authentischer waren. Monsaraz war dagegen eher Disneyland.

6.      Mourao: Auf dem anderen Ufer des Stausees, Monsaraz gegenüber gelegen. Obwohl auch an der ausgezeichneten Tourismusroute der Burgberge ist die Kleinstadt deutlich entspannter und belebter als ihr Gegenüber. Grenzfestung zu Spanien.

Um die 10 voll zu machen, müßte ich Presseveröffentlichungen des Fremdenverkehrsverbandes umschreiben oder aus den Reiseführern abschreiben. Es gibt noch viele Burgberge im Alentejo, aber die habe ich alle nicht besucht und kann daher auch nichts über sie sagen.