Da war doch was im Geschichtsunterricht

 

Olymp: Hort der Götter. Mitte September leider immer in Wolken. Tagestour auf den Berg, Alles grau.

Halbinsel Pilion: Ausgangsbasis der Persischen Flotte zum Angriff auf Athen. Heutzutage dümpeln dort an schönen, leeren Stränden Ruderböötchen herum

 

Halbinsel Pilion

Schlacht bei den Thermopylen: Verstehe nicht wie dort die Legende von den heldenhaft kämpfenden Spartanern entstehen konnte. Angeblich sollen 300 Kämpfer aus der Peleponnes sich dem übermächtigen persischen Heer entgegengeworfen haben. Auch wenn damals das Nadelöhr enger war, weil der Meeresspiegel des Mittelmeers höher lag als heute. Mit 300 Mann ist dieser Engpass nicht gegen ein übermächtiges Heer zu verteidigen. Wahrscheinlich haben die Chronisten die anderen Kämpfer aus der Peleponnes und Sklaven auf Seiten der Spartaner nicht mitgezählt. Mittlerweile ist der „Engpass“ mehrere Kilometer breit. Eine Autobahn passt locker da rein und wie wir wissen, sind die Perser durchgebrochen.

Delphi: Steine vor einer Felsspalte. Dämpfe steigen nicht mehr auf und von benebelten jungen Priesterinnen keine Spur. Beeindruckend ist die Arena, nur die soll römisch sein.

Seeschlacht von Salamis: Heutzutage ein Ölhafen. Im Oktober 2017 als ich da war, sank gerade ein beladener Ölfrachter. Sehr industriell. Ich weiss gar nicht, wie die dort demnächst die 2500-Jahrfeier der Seeschlacht veranstaltet werden soll.

Theben: Nichts mehr zu sehen von der famosen siebentorigen Stadt.

Mykene: Nach tausenden Jahren sieht die minoische Stadt heute noch so aus wie vor 40 Jahren

Tiryns: Ebenfalls

Theater in Epidaurus

Ephidaurus: Das antique Theater scheint mir in den letzten 40 Jahren geschrumpft zu sein. Ich hatte es größer in Erinnerung

Olympia: Ansammlung von Mauerresten und Steinen umgestürzter Säulen. Verkehrschaos im Oktober, weil einige Fußkranke die Fackel mit dem olympischen Feuer nach Korea bringen wollten. Verstehe überhaupt nicht, warum diese Nazi-Erfindung heutzutage noch zelebriert wird.

Knossos: Königspalast des Minos oberhalb von Heraklion. Nett, aber in zwei Stunden hat man auch alles gesehen.

Matala: Europa war keine Europäerin und ob die Europa heutzutage in Europa eine Aufenthaltsberechtigung bekäme, ist fraglich. Entführt von einem Stier (verkleideter Gott Zeus) kam sie aus Kleinasien (Türkei) über das Mittelmeer nach Matala auf Kreta. Der Stier/Zeus vergewaltigt sie und sie wurde mit Minos, dem späteren König schwanger. Wahrscheinlich bekäme nach heutiger Praxis der Ochse nach dem Dublin-Verfahren Asyl und die schwangere Europa wäre in die Türkei abgeschoben worden. Frontex hätte die Geschichte Europas sicherlich verhindert und die Namensgeberin der Gemeinschaft könnte eine der ersten Geschichten unter dem Hashtag #me too werden. Damit will ich nicht unterstellen, dass Harvey Weinstein Zeus ähnlich sei.

Berühmt wurde der Ort in den 60er Jahren als weltweit bekanntes Hippiezentrum.  Joni Mitchel besang Matala in ihrem Lied „Carey“. Die Hippies sind aus den Höhlen des Ortes Anfang der 70er  vertrieben worden. Angeblich wegen unzumutbarer hygienischer Zustände. Heutzutage überschwemmen Touristenbusse und Leihwagen den Ort auf der Suche nach der Europageschichte und dem Hippiefeeling. Erträglich ist das auch nicht.