Oberhalb der Samariaschlucht

Wandern in Griechenland

Wandermöglichkeiten in Griechenland blieben mir in der Vergangenheit zumeist verborgen. Zu heiß wurde es tagsüber und zu quälend waren Aktivitäten bei diesen Temperaturen. Mit Grausen erinnere ich mich an den Durst auf der siebenstündigen sommerlichen Wanderung durch die Samaria Schlucht auf Kreta oder den Aufstieg zum Psiloritis (höchster Berg der Insel). Das es vielleicht an der falschen Jahreszeit lag ging mir erst vor wenigen Jahren bei einer Autofahrt im Mai durch das Pindosgebirge nahe der albanischen Grenze auf. Plötzlich stand ich 150 km vor Thessaloniki mitten in einem Skigebiet und am Straßenrand türmte sich im Frühsommer der Schnee noch fast 3 Meter hoch.

Thassos

Schöne Durchquerung der Insel von Theologos an die Ostküste auf alten Eselspfaden und Forstwegen (6 Stunden). Leider ist der Wald um die alte Inselhauptstadt durch einen Brand an der Westflanke teilweise zerstört worden. Der Ostteil der Insel ist aber voll mit dichten Kastanienwäldern. Mit guten Busverbindungen erreicht man leicht wieder den Ausgangpunkt. Schöne Alternative zu den Stränden. Orientierung: Im Grunde einfach.

Vikos Schlucht: Nur eine Autostunde von Igominitsa an der Westküste und 20 min von Ioannina entfernt liegt im Pindos Gebirge die beeindruckende Vikos Schlucht. 12 km lang und bis zu 900 m tief läßt sie sich in ca. 6 Stunden durchwandern. Ausgangsort: Monodendri. Schwierig ist es nur vom Endpunkt wieder an den Start zurückzukommen. Habe deshalb nur die halbe Tour gemacht und bin zum Auto zurückgekehrt. Die Schlucht liegt im Vicos-Aoös Nationalpark. Orientierung: Anfangs leicht.

Menalon Trail

Der Menalon Trail: Eine 72 km lange Mehrtageswanderung durch die Berge und Schluchten der Pelepones auf halben Weg zwischen Olympia und Tripoli. Der Weg ist in acht Etappen unterteilt. Die angesteuerten Orte sind erstaunlich belebt für das karge Bergland. Unterkunft und Verpflegung ist ausreichend vorhanden auch in der Nachsaison.  Unter www.menalontrail.eu findet ihr Informationen. Auch eine gute digitale Wanderkarte der Gegend läßt sich herunterladen. Einzelne Etappen lohnen sich auch als Tageswanderung. Am bekanntesten ist das erste Teilstück von Stemnitsa nach Dimitsana durch die Lousios Schlucht und entlang der Philosophou Klöster. 5 Stunden Wanderung und per Anhalter auf der Verbindungsstraße zurück zum Ausgangsort. Orientierung leicht.

Mani

So nennt sich der mittlere Finger der Peleponnes südlich von Kalamata (schwarze Oliven). Die über 2000 m hohen Berge fallen unmittelbar ab ins Meer. An den steilen Hängen klammern sich alte Bergdörfer. Der Aufstieg zu und die Verbindungssträßchen zwischen den Dörfern erreichen leicht alpinen Charakter. Wegen des herrlichen Panoramas sind sie ideal für Rad- und Wandertouren. Beste Ausgangsorte sind die Küstendörfer Kardamyli und Stoupa. Vor Ort findet man für den unteren Bereich zahlreiche englischsprachige Hefte mit Wandervorschlägen. Die Verbindung mehrerer Wanderungen ergeben größere Tagestouren. Für dass Hochgebirge habe ich leider nichts gefunden und selber suchen konnte ich auch noch nicht. Allein von der Küste hoch zum Startpunkt der Gebirgstour zu kommen frisst einem die Tageskondition auf. Die Erkundung der Hochgebirgsregion in diesem alten Rückzugsgebiet der Spartaner steht auf meiner to do Liste für den nächsten Besuch.

Kreta - um die Samaria Schlucht

 Früher war die Samaria Schlucht ein Muss jedes Kreta Urlaubs. Da deutlich mehr Reisende Kreta besuchen, „müssen“ auch mehr auf dem 16 km langen Weg durch den längsten Canyon Europas. Es sollen täglich über 1000 Wanderer sein, an einigen Tagen sogar über 3000. Mittlerweile kostet sie auch Eintritt (5 Euro) und es wird am Anfang kontrolliert (was auch immer). Aber die Landschaft ist nach wie vor grandios und die sieben Stunden Abstieg lohnen sich.

Am Endpunkt der Wanderung in Agia Romelli hat man abends Fähranschluß nach Westen (Paleohora) und Osten (Hora Sfakion). Von dort oder noch näher von Sougia haben die Wanderer Anschluss per Bus an die großen Städte an der Nordküste Chania und Rethymnon.

Schöner ist es Quartier an der imposanten Südwestküste zu nehmen und von dort zu starten. Was früher als letzter Ausweg in die Zivilisation für diejenigen galt, die sich nicht trauten in die wackeligen Kähne zu steigen, der Küstenwanderweg ist heute zum europäischen Fernwanderweg E4 ausgebaut. Der Küstenpfad ist gut markiert und der schönste Teil geht von den einsamen Stränden Elafonisis über Paleohora, Sougia, Agia Romelli, Loutro nach Hora Sfakion. Dank der guten Verbindung mit großen Fähren (auch Autotransport) kann man einzelne Abschnitte als Tagestour gestalten. Ansonsten gibt es von jedem dieser Orte kleine bis mittellange Rundwege in die Berge. Idealer Ausgangspunkt fand ich war Sougia.

Blick auf Souia

Imbros Schlucht

Die als Alternative zur Samaria Schlucht gepriesene Imbros Schlucht ist längst fast genauso voll wie das Orginal. Auch hier muss man für eine dreistündige Wanderung Eintritt bezahlen. Und wenn eine Buslandung Wanderer aus Hora Sfakion vor dem Kontrollhäuschen wartet, kann der Wanderspaß schnell zur Stehparade werden. Die Imbrosschlucht ist enger als die Samariaschlucht, dafür nicht ganz so lang.