Buddhas und Ballermann
Angkor Vat - die versunkenen riesigen Tempelanlagen im Dschungel Kambodschas. Überwuchert vom Regenwald, vor hunderten von Jahren verlassen von den Bewohnern. Und vermint von den Roten Khmer Ende der 70er Jahren. Das ist das Bild, das deutschen Medien von den Tempelanlagen vermitteln. Wenn nicht gerade Mogli und Balou, doch zumindest King Loui und seine Affenbande hätte ich nach diesen Berichten erwartet. Doch gefunden habe ich in Siem Reap, der Stadt bei den Tempelanlagen einen asiatischen Ballermann.
Pub Street
"Zur Pub-Street" meinte mein Tuk-Tuk Fahrer als ich ihm das Fahrziel "Alter Markt" nannte. Das hätte eigentlich die letzte Warnung sein müssen, dass es hier kein Dschungelbuch-Idyll gibt. Andere deutliche Hinweise, die ich übersah, waren die vielen Flugangebote von Bangkok. Auch die üppigen Verbindungen zu anderen Flughafen Hubs wie Saigon, Hanoi und Kuala Lumpur machten mich nicht stutzig.
So trafen mich die Touristenmassen und die unzähligen Restaurants, Kneipen und Cafés im Stadtzentrum vollkommen unvorbereitet. Aus allem offenen Fenster der Lounges wummerte Techno Musik, auf den großen Flatscreens flimmerte der Sky Sport Kanal (hier Fox) zumeist mit englischer Primier Ligue und über allem prangte tatsächlich in Leuchtreklame "Pub-Street".
Nichts Verwunschenes und kein Ende dieser Welt. Stattdessen Menschen wie ich, die den Dschungelbuch Traum suchen. Und sich mit US-Dollars alle Annehmlichkeiten kaufen können. Denn das ist die Währung hier.